Pro Fair Trade AG Importeur
Unsere Produktpalette
test
Palm Ă–l
Elaeis guineensis Jacq. (Arecaceaa)
Herkunft
Kambodscha

ElfenbeinkĂĽste

Beschreibung
Die Ölpalme ist eine bis 30 m hohe Pflanze mit riesigen Blättern, dichter Krone und einem bis zu 50 cm dicken Stamm. An der Krone befinden sich etwa vierzig bis zu 7.5 m lange Blätter.  Der 1 m lange Blattstiel trägt am oberen Ende 4 cm lange Dornen. Seine männ-lichen und weiblichen Blütenstände entwickeln sich im periodischen Wechsel. Die Früchte der Ölpalme stehen in bis zu 25 kg schweren Fruchtständen und bestehen aus 1000 bis 4000 Früchten. Jede einzelne ist 2.5 bis 3 cm lang, hat einen Durchmesser von 2.5 cm und ist ca. 3 bis 30 g schwer. Das Epicarp der Früchte ist dünn und rötlich orange gefärbt. Die Farbe kann allerdings, je nach Art ins Gelbe, Orange, Rote, Braune oder Schwarze variieren. Das Mesocarp, das eine orange oder rötlich-braune Farbe besitzt, ist faserig und ölig. Der Same der Ölpalme ist eine Nuss und besteht aus einer Schale oder Endocarp und einem oder mehreren Kernen. Die Kerne bestehen aus Schichten von hartem, öligen Endosperm und einem Embryo. Das Mesocarp der Früchte enthält 45 bis 60 % Palmöl un die Samen 43 bis 52 % Palmkernöl.
Vorkommen
Die Ölpalme und ihre Früchte liefern zwei verschiedene Öle: das Palmöl, welches aus dem Mesocarp der Früchte und das Palmkernöl, welches aus den Samen gewonnen wird.

Die Ölpalme hat Ihren Ursprung im tropischen Afrika und Angola. Mit der zunehmenden Verwendung pflanzlicher Fette und einer gesteigerten Nachfrage folgte der verstärkte Anbau der Pflanze, so dass sich heute Kulturen über die Tropen der ganzen Welt ausdehnen. Hauptanbaugebiete liegen in Südostasien, Afrika und Südmaerika. Die wichtigsten Produktionsländer sind Malaysia und Indonesien.

.

Anbau
Die klimatisch günstigen Anbauzonen liegen innerhalb des 10. Nördlichen und südlichen Breitengrades in Höhenlagen bis zu 700 m. Die jährliche Durchschnittstemperatur sollte bei 24 bis 27 Grad C und die jährliche Niederschlagsmenge bei 2000 bis 3000 mm liegen.

Ein steter Wechsel von Sonne und Regen ist für die Blütenbildung und die Entwicklung der Frucht wichtig. Ein tiefgründiger, humusreicher, leicht saurer und lockerer Boden begünstigt die Wurzelentwicklung. Zur Anzucht werden die entpulpten Samen in Kästen bei 37 bis 40 °C gezogen und, sobald sich 2 bis 3 grüne Blätter gebildet haben, in sonnige Beete gepflanzt. Nach 10 bis 14 Monaten erfolgt das Auspflanzen, nach ca. 4 Jahren beginnt der Höhenwuchs der Palme und auch die Reife der ersten Früchte. Die Entwicklung und Reife der Früchte dauert, je nach geographischer Lager, 5 bis 8 Monate. Eine Ertragshöhe ist im 12. Jahr erreicht  und bleibt bis zum 20. Jahr konstant. Der jährliche Durchschnittsertrag liegt bei ca. 120 kg.

.

Charakter
Farbe: dunkelgelb bis rotgelbes Fett

Geruch: schwach, frisch leicht grĂĽn

Fettsäurezusammensetzung in %
Laurinsäure 0.1 – 1.0
Myristinsäure 0.9 – 1.5
Palmitinsäure 42 – 47
Palmitoleinsäure 0.1 – 0.3
Stearinsäure 4.2 – 5.1
Ölsäure 37 – 41
Linolsäure 9 – 11
Linolensäure 0.3 – 0.6
Arachinsäure 0.2 – 0.7
Physikalische Kennzahlen
Brechungsindex: n20/D 1.449 – 1.456
Dichte: d 40/20 0.891 – 0.899
Verseifungszahl: 190 – 209
Iodzahl: 49 – 55
Unverseifbares: 0.1 – 1.2 %
Schmelzpunkt: 33 – 40 ° C

.

Ă–lgewinnung
Bei der Gewinnung von Palmöl fällt als Nebenprodukt Palmkernöl an. Hierbei werden die Palmfrüchte in Mühlen gepresst. Man erhält aus dem fleischigen Mesocarp das Palmöl, die Nüsse überstehen jedoch diesen Druck ohne zu brechen. Sie werden nun von den Fasern des Mesocarps gereinigt, von den Schalen befreit und bis auf einen Feuchtigkeits-gehalt von 8 % getrocknet, um ein Schimmelwachstum zu unterbinden. Die Palmkerne werden dann in Schraubpressen zu Palmkernöl und Palmkernmehl gepresst. Um noch mehr Öl zu erhalten, kann der Presskuchen danach mit Lösungsmitteln extrahiert werden. Dieser Vorgang wird jedoch immer mehr obsolet, da er ökonomisch nicht sinnvoll scheint.
Verwendung
Lebensmittelindustrie

Palmöl ist als Speiseöl auf Grund seiner ausgezeichneten Hitze- und Oxidationsstabilität sehr gut zum Kochen, Braten und Frittieren geeignet. Daneben wird es von der Lebensmittelindustrie zum Backen und zur Herstellung von Margarine und Konfekt verwendet.

In der Industrie

Industriell kann Palmöl zur Herstellung von Seifen und Kerzen wie auch Energie verwendet werden.

Wikipedia, Stand 31.1.2012

Palm Stearin

Palmstearin entsteht beim Fraktionieren von Palmöl
Herkunft
Kambodscha

ElfenbeinkĂĽste

Fraktionierung
Die Fraktionierung ist die physikalische Trennung von härteren und weicheren Fettsäuren in einer Zentrifuge. Dazu nützt man die natürliche Differenz der Spezifischen Gewichte der Fettsäuren aus.

Je nach Art des Prozesses erhält man zwischen 20 und 30 Prozent Palmstearin und enstprechend 70 bis 80 Prozent Palmolein.

Palmstearin wird das Produkt daher genannt, weil die wichtigste Fettsäure des Palmstearins die Stearinsäure ist.

Das Palmstearin hat einen Tropfschmelzpunkt von etwa 50 bis 51 Grad Celsius nach einer einmaligen Fraktion.

Für spezifische Anwendungen wird das Palmöl aber auch mehrmals fraktioniert. Dadurch wird das Palmstearin härter und damit das Palmolein noch weicher.

Fettsäuren
Wegen des hohen Anteils an hochungesättigten Fettsäuren wurde jahrzentelang sogenannte Soft Oils wie zum Beispiel Sojaöl, Sonnenblumenöl, usw. für den Einsatz in bestimmten Fertigprodukten in Lebensmitteln durch Hydrierung hart gemacht, um die Fette und Öle breiter einsetzen zu können und andererseits um die immer mehr in der Ernährung unpopulärer werdenden tierischen Fette zu ersetzen.

Bei der Hydrierung werden die einfach und mehrfach ungesättigen Fettsäuren in eine stabilere und besser zu lagernde Form gebracht. Für diesen Prozess wird meist als Katalysator Nickel (oder ein andreres Schwermetall) eingesetzt.

Leider wie so oft bei techn. Errungenschaften werden die Nachteile oftmals viel später bekannt. Einerseits erschienen zuerst Probleme bezüglich des Gehaltes an Schwermetallen. Da Schwermetalle in Form einer Anode aber relativ teuer sind, hatte die Industrie ein eigenes Interesse die Verluste von Nickel so gering wie möglich zu halten und die nachweisbaren Rest-Nickel-Gehalte wurden weit nach unten gedrückt. Heute besteht im Lebensmittelbereich ein Höchst-Tolerenzwert von 2 ppm per Kilo Fett oder Öl.

Erst vor einigen erhätete sich die Tatsache dass die bei der Hydrierung gebildeten Trans- und Cis-Fettsäuren für die Gesundheit nicht unproblematisch sind. Insbesondere die Transfettsäuren sind nachweislich Verursacher oder wirken sich verstärkend aus für Krankheiten wie Arteriosklerose und Herzinfarkt.

Daher entstanden in den letzten Jahren Tendenzen zur Festlegung von Höchstgehalten an Transfettsäuren in Fetten und Ölen. Generell beschränkte sich die europäische Lebensmittelindustrie freiwillig auf einen Höchstwert von 6 Prozent. In gewissen Ländern bestehen aber inzwischen auch Vorschriften mit Höchstwerten Von 2 bis 3 Prozent.

Soft Oils
Um  diese Grenzwerte zu erreichen mussten die Formulierungen in vielen Lebensmitteln geändert werden, insbesondere in pflanzlicher Margarine.

Die gehärteten Soft Oils wurden oft durch das Palmstearin ersetzt. Bereits Palmöl hat einen Tropfschmelzpunkt von 39 bis 41 Grad Celsius und ist daher beim Zimmertemperatur fest.

Palmstearin macht es mit seinem Tropfpunkt von etwa 50 bis 51 Grad Celsius sogar möglich einen kleineren Anteil and nicht gehärteten Soft Oils im Produkte-Mix einzusetzen.

Daher wurde Palmstearin in Europa und Nordamerika in den letzten Jahren sehr beliebt in der Lebensmittelindustrie. Die Preise liegen daher nur noch geringfügig unter den Notierungen für Palmöl aber der Zweck die Transfettsäuren zu eliminieren wird durch Palmstearin kostengünstig eliminiert.

Durch die Forderungen der Ernährungslehre ist Palmstearin zu einem gesuchten Produkt geworden und hat den Nimbus eines Nebenproduktes, das früher vor allem in der Tierfütterung und in der Oleochemie verwendet wurde, verloren.

Palmstearin wird meist in den Hauptproduktionsländern für Palmöl, in Malaysia und Indonesien herstgestellt. Insbesondere Malaysia, da Malaysia ausser für ein Kon- tigent von jährlich etwa 6 Mio mt für rohes Palmöl, unverarbeitete Exporte mit einem hohen Ausfuhrzoll seit Jahrzehnten belegt hat, ist der wichtigste Exporteur.

Transfettsäuren in Fetten und Ölen: Generell beschränkte sich die europäische Lebensmittelindustrie freiwillig auf einen Höchstwert von 6 Prozent. In gewissen Ländern bestehen aber inzwischen auch Vorschriften mit Höchstwerten von 2 bis 3 Prozent.

Palm Olein

Palmolein fällt bei der Franktionierung von Palmöl an
Herkunft
Kambodscha

ElfenbeinkĂĽste

Qualität & Art
Palmolein fällt bei der Franktionierung von Palmöl als Hauptprodukt an. Je nach Qualität und Art des Prozesses beträgt die Ausbeute 70 bis 80 Prozent.

Palmolein ist das eigentliche Koch- und Frittiergut Öl in Asien, insbesondere in Ländern wie Indien (ca. 8.5 Mio mt Palmöl und Palmölproduktebedarf), China (ca. 6.5 Mio mt), Pakistan, usw..

Für spezielle Zwecke wird auch das Palmolein mehrmals fraktioniert. Handelsübliches Palmolein hat eine sogenannte Jodzahl (internationaler Messwert für die Härte eines Fettes oder Öles – je höher die sog. Jodzahl je weicher das Fett oder Öl) von 52 bis 53. Je nach Anwendung kann Palmolein hergestellt werden mit einer Jodzahl von 56 bis 64 und vereinzelte Produzenten erreichen sogar eine Jodzahl von 70).

Rotes Palmolein
Als Spezialität wird auch seit einigen Jahren rotes Palmolein hergestellt. Rohes Palmöl hat einen natürlichen hohen Gehalt an Karotinoiden, aber teilweise wird es auch aus speziell gezüchteten Ölpalm-Hybride hergestellt.

Rotes Palmolein wäre durch den hohen Gehalt an Karotinoiden (Tocopherol – Vitamin E) sogar äusserst gesund, insbesondere würde es die in tropischen Ländern stark verbreitete Bindehautentzündung der Augen auf eine natürliche Weise bekämpfen.

Rotes Palmolein wäre auch sehr gut einsetzbar als natürlicher Farbstoff zum Beispiel in den riesigen Lachsfarmen. Leider sind aber chemisch hergestellt Farbstoffe billiger und daher wird es kaum für diese Zwecke eingesetzt.

Der Verfasser dieses Artikels erinnert sich nur an den Einsatz von rotem Palmolein als Massageöl in einer Praxis in St. Moritz/Engadin.

Herstellung
Palmolein wird meist in den Hauptproduktionsländern für Palmöl, in Malaysia und Indonesien, herstgestellt. Insbesondere Malaysia, da Malaysia ausser für ein Kontigent von jährlich etwa 6 Mio mt für rohes Palmöl, unverarbeitete Exporte mit einem hohen Ausfuhrzoll seit Jahrzehnten belegt hat, ist der wichtigste Exporteur.

Palm Kern Ă–l

Zusatzprodukt aus der Palmöl-Frucht
Herkunft
Kambodscha

ElfenbeinkĂĽste

Vorkommen
Die Ölpalme und ihre Früchte liefern zwei verschiedene Öle: das Palmöl, welches aus dem Mesocarp der Früchte und das Palmkernöl, welches aus den Samen gewonnen wird.

Die Ölpalme hat Ihren Ursprung im tropischen Afrika und Angola. Mit der zunehmenden Verwendung pflanzlicher Fette und einer gesteigerten Nachfrage folgte der verstärkte Anbau der Pflanze, so dass sich heute Kulturen über die Tropen der ganzen Welt ausdehnen. Hauptanbaugebiete liegen in Südostasien, Afrika und Südmaerika. Die wichtigsten Produktionsländer sind Malaysia und Indonesien.

Beschreibung
Die Ölpalme ist eine bis 30 m hohe Pflanze mit riesigen Blättern, dichter Krone und einem bis zu 50 cm dicken Stamm. An der Krone befinden sich etwa vierzig bis zu 7.5 m lange Blätter. Der 1 m lange Blattstiel trägt am oberen Ende 4 cm lange Dornen. Seine männlichen und weiblichen Blütenstände entwickeln sich im periodischen Wechsel. Die Früchte der Ölpalme stehen in bis zu 25 kg schweren Fruchtständen und bestehen aus 1000 bis 4000 Früchten. Jede einzelne ist 2.5 bis 3 cm lang, hat einen Durchmesser von 2.5 cm und ist ca. 3 bis 30 g schwer. Das Epicarp der Früchte ist dünn und rötlich orange gefärbt. Die Farbe kann allerdings, je nach Art ins Gelbe, Orange, Rote, Braune oder Schwarze variieren. Das Mesocarp, das eine orange oder rötlich-braune Farbe besitzt, ist faserig und ölig. Der Same der Ölpalme ist eine Nuss und besteht aus einer Schale oder Endocarp und einem oder mehreren Kernen. Die Kerne bestehen aus Schichten von hartem, öligen Endosperm und einem Embryo. Das Mesocarp der Früchte enthält 45 bis 60 % Palmöl un die Samen 43 bis 52 % Palmkernöl.
Anbau
Die klimatisch günstigen Anbauzonen liegen innerhalb des 10. Nördlichen und südlichen Breitengrades in Höhenlagen bis zu 700 m. Die jährliche Durchschnittstemperatur sollte bei 24 bis 27 Grad C und die jährliche Niederschlagsmenge bei 2000 bis 3000 mm liegen.

Ein steter Wechsel von Sonne und Regen ist für die Blütenbildung und die Entwicklung der Frucht wichtig. Ein tiefgründiger, humusreicher, leicht saurer und lockerer Boden begünstigt die Wurzelentwicklung. Zur Anzucht werden die entpulpten Samen in Kästen bei 37 bis 40 °C gezogen und, sobald sich 2 bis 3 grüne Blätter gebildet haben, in sonnige Beete gepflanzt. Nach 10 bis 14 Monaten erfolgt das Auspflanzen, nach ca. 4 Jahren beginnt der Höhenwuchs der Palme und auch die Reife der ersten Früchte. Die Entwicklung und Reife der Früchte dauert, je nach geographischer Lager, 5 bis 8 Monate. Eine Ertragshöhe ist im 12. Jahr erreicht und bleibt bis zum 20. Jahr konstant. Der jährliche Durchschnittsertrag liegt bei ca. 120 kg.

Ă–lgewinnung
Palmkernöl fällt als Nebenprodukt bei der Gewinnung von Palmöl an. Hierbei werden die Palmfrüchte in Mühlen gepresst. Man erhält aus dem fleischigen Mesocarp das Palmöl, die Nüsse überstehen jedoch diesen Druck ohne zu brechen. Sie werden nun von den Fasern des Mesocarps gereinigt, von den Schalen befreit und bis auf einen Feuchtigkeits-gehalt von 8 % getrocknet, um ein Schimmelwachstum zu unterbinden. Die Palmkerne werden dann in Schraubpressen zu Palmkernöl und Palmkernmehl gepresst. Um noch mehr Öl zu erhalten, kann der Presskuchen danach mit Lösungsmitteln extrahiert werden. Dieser Vorgang wird jedoch immer mehr obsolet, da er ökonomisch nicht sinnvoll scheint.
Charakter
Farbe: weiss, leicht gelblich, fast farblos

Geruch: krautig, eukalyptusartig, leicht grĂĽn, wĂĽrzig, leicht fruchtig, sĂĽss, Zitronennote

in %
Capronsäure < 0.8
Caprylsäure 2 – 6
Laurinsäure 40 – 55
Myristinsäure 14 – 18
Palmitinsäure 7 – 10
Palmitoleinsäure < 0.1
Stearinsäure 1.3 – 3
Ölsäure 12 – 21
Linolsäure 1 – 4
Linolensäure < 0.7
Arachinsäure < 0.3
Physikalische Kennzahlen
Schmelzpunkt: 21 – 25 ° C
Brechungsindex: n20/D 1.448 – 1.452
Dichte: d 40/20 0.899 – 0.94
Verseifungszahl: 230 – 234
Iodzahl: 14.1 – 21
Unverseibares: 0.1 – 0.8 %
Schmelzpunkt: 23 – 30 ° C
Verwendung
Lebensmittelindustrie

In der Lebensmittelindustrie wird Palmkernöl häufig zur Herstellung von Margarine verwendet, Der relativ grosse Anteil an kurzkettigen Fettsäuren trägt dazu bei, der Margarine einen butterähnlichen Geschmack zu verleihen.

Bei Körpertemperatur schmilzt Palmkernöl rasch ab und hinterlässt dabei einen angenehmen Kühleffekt. Es wird daher gern zu Kakaoglasuren, Eiskonfekt, Cremeüberzügen und kühl schmelzenden Schokoladefüllungen beigemischt. Auch zur Herstellung von Toffees und Karamellen verwendet man das Öl. Es trägt dabei zur Härte und Flavourbildung bei. Durch verschiedene Modifikationen lassen sich aus dem Palmkernöl hochwertige Spezialfette für die Süsswarenindustrie herstellen.

Oleochemie

Industriell findet Palmkernöl ähnliche Verwendung wie Palmöl. In grossem Umfang dient es zur Herstellung von oleochemischen Zwischenprodukten, die in der Kosmetik- und Reinigungsmittelindustrie eingesetzt werden.

Aluminiumindustrie

Hier wird Palmkernöl als Walz- und Tiefziehfett für Aluminiumbleche verwendet.

Quelle: Lexikon der pflanzlichen Fette und Ă–le, Springer Verlag/Bilder Wikipedia

Kokos Ă–l
Cocos nucifera L. (Arecaceae), Kokospalme
Herkunft
ElfenbeinkĂĽste
Mosambik
Vorkommen
Als ursprüngliche Heimat der Kokospalme wird das Gebiet des malaiischen Archipels an-genommen., wo ihre Kultur auf eine Vergangenheit von 3000 bis 4000 Jahren zurückblicken kann. Heute ist sie in allen Tropengebieten verbreitet und wird dort auch kultiviert. Besonders häufig ist sie an den Küsten zu finden, da die Palme salzhaltige Seeluft bevorzugt. Zudem benötigt die Kokospalme gleichmässige Wärme. Der Jahresdurchschnitt sollte zwischen 20°C und 25°C liegen und 20°C auch in den kältesten Monaten nie unterschreiten. Die Kokospalme gedeiht auf allen Böden, solange die physikalische Struktur eine ausreichende Durchfeuchtung und einen guten Luft- und Wasserhaushalt zulässt.
Beschreibung

Unter normalen Verhältnissen erreicht die Kokospalme eine Höhe von 30 bis 35 m und entwickelt einen schlanken, säulenförmigen, unverzweigten Stamm, der vom Boden an meist etwas gebogen wächst. Eine ausgewachsene Kokospalme trägt zwischen 25 und 40 gefiederte Blattwedel mit breiten, den Stamm um fassenden Blattstielen. Diese Blattwedel sind 4 – 6 m lang, mit holziger Mittelrippe und 150 bis 180 Blättchen, die 90 cm lang und ledrig sind.

Die Blütenstände sprossen seitenständig aus den Blattachsen, an der Basis in Dreiergrup-pen mit je einer gelblichgrünen weiblichen Blüte und zwei gelblich gefärbten männlichen Blüten. Da die Blüten sich jedoch zu verschiedenen Zeiten entfalten, erfolgt die Bestäu-bung stets mit Pollen eines anderen Blütenstandes desselben oder mit denen eines Nachbarbaums. Die Bestäubung erfolgt sowohl durch Insekten als auch durch Windübertragung. Nur etwa ein Viertel bis ein Drittel der befruchteten Blüten reifen zur voll entwickelten Frucht aus. Die Frucht ist eine Steinfrucht und ist ungefähr 13 Monate nach der Öffnung der Blütenscheid ausgereift. Der Reifezustand ist äusserlich erkennbar an der trockenen Hülle, dem Exokarp.  Zu dieser Zeit haben die Nüsse ihr höchstes Gewicht and Kopra, dem Fruchtfleisch, erreicht. Eine reife Frucht wiegt je nach Varietät 1.5 bis 2.5 kg. Auf einer voll tragenden Palme können 60 bis 160 Nüsse reifen.

Anbau

Wirtschaftliche Bedeutung erlangten Kokosnüsse erst im 19. Jahrhundert. Die ersten, von Holländern auf Ceylon angelegten Plantagen stammen aus der Mitte des 19. Jahrhunderts. Heute werden Kokosnüsse auf beiden Seiten des Äquators in den tropischen Zonen im Küstenbereich und im Landesinnern an Flussufern angebaut. Die Weltproduktion and Kokosnüssen lösst sich schwer abschätzen, da ein grosser Teil davon lokal verzehrt wird und nie in Handelsstatistiken erscheint.

Ausserdem pflanzt und beerntet man Kokospalmen nicht nur in Plantagen, sondern auch an Strassenrändern und in Gärten. Es ist deshalb schwierig, Produktionsziffern sowie An-bauflächen korrekt zu erfassen.

Überblick über die wichtigsten Anbauländer für Kokosnüsse (in Mio. Tonnen)

Indonesien 16.235
Philippinen 12.562
Indien 9.151
Sir Lanka 1.950
Brasilien 1.880
Thailand 1.373
Mexiko 1.213

Globale Produktion 50.074 Mio Tonnen

Die Kokosnussproduktion hat sich seit 1980 von 32.215 Mio mt auf 50.074 Mio stark erhöht. Für über 400 Millionen Menschen der tropischen Regionen ist die Kokospalme die wichtigste Nutzpflanze und die entscheidende Fett- und Eiweissquelle.

Ă–lgewinnung

Kokosöl wird auch als Kokosfett bezeichnet, da es bei Raumtemperatur fest ist. Der Grund dafür liegt im hohen Anteil an gesättigten Fettsäuren, der ungefähr 90 % beträgt. Es wird aber wegen seines niedrigen Schmelzpunktes von ca 23 ° C sehr leicht flüssig. Es wird durch Auspressen aus dem zerkleinerten und getrockneten Nährgewebe der Kokosnuss, dem Kopra, gewonnen. Die frische Kopra wird getrocknet, gepresst und das Öl anschliessend raffiniert. Kokosöl kann erst nach der Raffination und Desodorierung als Speisefett verwendet werden.

Charakter
Ebenso wird aus den enthaltenen Caprylsäuremethylester und Octylalkohol Octylaldehyd gewonnen, was zur Herstellung von synthetischem  Rosenöl und Citronenöl dient. Obwohl Kokosöl nur ein geringes Eindringvermögen in die Haut hat, wird es dennoch in der Kosmetik wegen seiner feuchtigkeitsspendenden Wirkung und dem kühlenden Effekt auf der Haut häufig eingesetzt. Es findet Anwendung als Zusatz in Haarpomaden, Haar-Pflegeprodukten, Sonnenschutzcremen, After-Sun-Produkten, Badeölen, Cremen und Massageölen.

Farbe: weiss bis gelblich

Geruch: schwach fettig, wachsartig, frisch, leichte Kokosnote, mild.

in %
Caprylsäure 5 – 10
Caprinsäure 5 – 10
Laurinsäure 45 – 52
Myristinsäure 17 – 20
Palmitinsäure 7 – 10
Palmitoleinsäure < 0.1
Stearinsäure 2 – 5
Ölsäure 4 – 8
Linolsäure 1 – 2
Capronsäure 0.2
Arachinsäure 0.1
Physikalische Kennzahlen
Brechungsindex: n40/D 1.4485 – 1.4495
Dichte: d 40/20 0.92 – 0.93
Verseifungszahl: 242 – 263
Iodzahl: 7 – 10
Unverseibares: 0.5 %
Schmelzpunkt: 21 – 25 ° C
Verwendung

Lebensmittel

Kokosfett kann in der Küche als normales Speisefett zum Backen, Braten und Frittieren verwendet werden. Es ist bei Raumtemperatur fest, wird aber wegen des niedrigen Schmelzpunktes leicht flüssig. Es schmilzt unter Aufnahme erheblicher Schmelzwärme, was sich im Mund als angenehmer Kühleffekt äussert.

Da Kokosöl Capryl- und Caprinsäure enthält, lässt es sich nach der Verseifung an-reichern und zu mittelkettigen Triglyceriden verarbeiten. Mittelkettige Tyglyceride haben eine Kettenlänge von 6 – 12 Atomen. Sie sind leicht verdaulich, da sie ohne Pankreas-lipase und Gallensäuren absorbiert werden können und direkt über die Pfortader in die Leber gelangen. Sie werden als Energieträger bei der parenteralen Ernährung von schwerkranken Patienten, ferner als Diätetika bei Zuständen von ungenügender Fettabsorption – Steatorrhöe, Enteritis, nach Dünndarmresektion – anstelle der üblichen Speisefette verwendet. Allerdings können sie nach der Absorption so gut wie nicht gespeichert werden. Als unerwünschte Nebenwirkung treten nicht selten Bauchschmerzen und Diarrhöe auf.

In der Süsswarenindustrie wird Kokosnussöl aufgrund seines kühlenden Effekts für Waffelfüllungen, Überzugsmassen und Speiseeis eingesetzt. Zudem ist es ein wichtiger Zusatz bei der Schokoladeherstellung. Bei der Raffination anfallende Fettsäuren dienen zur Herstellung von Kunstharzen, Insektiziden und auch Arzneimitteln.

Ferner werden aus dem  Kokosöl höhere, gesättigte und ungesättigte Fettalkohole Fettalkoholsulfonate und andere Alkoholderivate gewonnen.

Sonnen Blumen Ă–l

Helianthus annuus L., Sonnenblumen
Herkunft

Tansania

Mosambik

Vorkommen
Ursprünglich kommt die Sonnenblume aus Nordamerika und wurde dort schon vor drei bis vier Jahrtausenden zur Ölgewinnung genutzt. Von den Indianern wurde sie weit vor der Entdeckung der „neuen Welt“ angebuat. Man nimmt an dass sie mit den spanischen Entdeckern nach Europa kam, um sich dann über Italien, Deutschland und Frankreich zu verbreiten. Heute hat sie sich zu einer der wichtigsten Ölpflanzen Russlands und der Ukraine entwickelt und wird ausserdem in Nord-, Südamerika und Europa angebaut. Als Ölpflanze liegt die Sonnenblumen an dritter Stelle hinter der Sojabohne und der Ölpalme.
Beschreibung
Die Sonnenblumen ist eine 1.5 bis 2.5 m hoch werdende Pflanze mit einem kräftigen, verzweigten , beblätterten, wenig rauhaarigen Stängel. Die Sonnenblume ist ein Musterbeispiel Phototropismus. Darunter versteht man die Krümmungsreaktionen, die auf Wachstum beruhen und durch Licht verursacht werden. Ihre Blätter sind herzförmig, wachsen gegen- bis wechselständig, sind ober- und unterseits kurz rauhaarig, lang gestielt, und am Rande stark gezähnt. Die Blütenköpfe der Sonnenblume sind sehr gross (10 bis 40 cm breit). Ihre Zungenblüten sind 5 bis 10 cm lang und gelb bis orange gefärbt. Die Röhrenblüten dagegen sind sehr zahlreich, bräunlich gefärbt und werden von vielen Insekten besucht. Die Früchte der Sonnenblume, aus denen das Öl gewonnen wird, sind 0.8 bis 1.7 cm lang und 0.4 bis 0.9 cm breit. Nach dem Verblühen enthält der Blütenkorb oft bis zu 2000 Samenkerne. Ihre Farbe ist variabel von schwarz bis weisslich und schwarz-weiss längsgestreift. Die Schale der Sonnenblumenkerne ist lederartig-holzig und leicht vom Samen trennbar. Grösse und Gewicht der Sonnenblumenkernsamen können stark variiren. Ausser fettem Öl (40 bis 50 %) sind in den Früchten Eiweiss (ca. 24 %), Saccharose, Cholin, Beatin und Gerbstoffe enthalten. Bei Befall der Kerne durch Schimmpilze kann dazu das Mykotoxin Rubratoxin B gebildet werden.
Anbau
Die Entwicklung der Pflanze ist temperaturabhängig. In den typischen Anbaugebieten sind die Sommer kurz und heiss, Saattiefe und Saatweite sind je nach Sorte verschieden. Kleinsamige Sorten werden ca. 3 cm tief gesät, mit einem Reihenabstand von 30 bis 45 cm und einem Abstand in der Reihe von 15 bis 20 cm. Grosswüchsige Sorten sind weiter zu pflanzen.
Ă–lgewinnung
Die Gewinnung des Öls erfolgt durch Mahlen und anschliessendes kaltes oder warmes Auspressen der reifen, geschälten Samen. Es kann auch durch Extraktion oder durch überkritische Fluidextraktion mit überkritischem CO2 gewonnen werden. Das so gewonnene Öl wird dann oft raffiniert.
Charakter
Farbe: kaltgepresstes Sonnenblumenöl ist hellgelb, warm gepresstes hat eine rotgelbeFarbe, die leicht entfärbt werden kann, extrahiertes und raffiniertes Öl ist klar und hellgelb

Geruch: aromatisch fettig, nussig, Röstnote, holzig, Grünnote. Sowohl kalt- als auch warmgepresstes und extrahiertes Öl sind fast geruchslos.

Fettsäurezusammensetzung: in %
Myristinsäure 0.1 – 05
Palmitinsäure 5 – 8
Palmitoleinsäure 0.1 – 0.3
Stearinsäure 2 – 7
Ölsäure 13 – 14
Linolsäure 48 – 74
Linolensäure 0.1 – 0.3
Arachinsäure 0.2 – 0.5
Eicosansäure 0.2 – 0.5
Behensäure 0.4 – 1.3
Lignocerinsäure 0.2 – 0.4
Physikalische Kennzahlen
Brechungsindex: n25/D 1.472 – 1.476
n40 1.467 – 1469
Dichte: d 15/15 0.922 – 0.926
20 0.918 – 0.923
Verseifungszahl: 186 – 194
Iodzahl: 118 – -145
Unverseibares: 0 – 1.5 %
Schmelzpunkt: – 16 – -18 ° C
Verwendung

In der Pharmazie und Medizin

In der pharmazeutischen Industrie wird Sonnenblumenöl als indifferentes Füllmaterial für Weichgelatinekapseln sowie zur Herstellung von Salben und Cremes und zur Substitution von Oliven- und Erdnussöl in pharmazeutischen Zubereitungen verwendet.

In der KĂĽche

Kaltgepresstes Sonnenblumenöl ist ein ausgezeichnetes und wertvolles Speise- und Salatöl und wird wie Weizenkeimöl auch als diätetisches Nahrungsmittel verwendet. Dazu eignet es sicher zur Verwendung in Babynahrung und wird in der Nahrungsmittelindustrie zur Herstellung von Mayonaisen und Salatsaucen, sowie zur Herstellung von Margarine verwendet.

In der Industrie

Industriell wird es bei der Herstellung von Seifen und Lacken und für Öl- und Künstlerfarben verwendet. Zudem kann es zur Lederverarbeitung und als Konservierungsmittel in der Tuchfabrikation angewendet werden. Warmgepresstes Öl kann ausschliesslich für industrielle Zwecke verwendet werden. Wegen seiner Oxidationsempfindlichkeit kommt Sonnenblumenöl in der Kosmetik nur wenig zur Anwendung.

In der Volksmedizin

In der Erfahrungsmedizin wird Sonnenblumenöl innerlich bei Verstopfung und zur äusseren Anwendung bei schlecht heilenden Wunden, Hautläsionen, Psoriasis und Rheuma verabreicht. Pharmakologische Studien oder klinische Tests zur Wirksamkeit des Öls bei den genannten Anwendungsgebieten liegen jedoch nicht vor.

Quelle: Lexikon der pflanzlichen Fette und Ă–le, Springer Verlag

Erdnuss Ă–l

Die Erdnuss (Arachis hypogaea)
Herkunft

Senegal

Stammpflanze
Die Erdnuss (Arachis hypogaea), auch Aschanti, Arachis- oder Kamerunnuss genannt, ist eine Pflanzenartin der Unterfamilie der SchmetterlingsblĂĽtler (Faboideae) innerhalb der Familie der HĂĽlsenfrĂĽchtler (Fabaceae oder Leguminosae).

Die Erdnuss wächst als einjährige krautige Pflanze. Die Blütezeit reicht von Mai bis August. Das Fruchtblatt besitzt meist zwei bis vier, selten bis sechs Samenanlagen. Die Gynophor oder Karpophor genannte Basis des Fruchtblattes verlängert sich auf eine Länge bis 20 cm und krümmt sich nach der Befruchtung – so gelangt die Frucht unter die Erde.

Vorkommen
Ursprünglich in den Anden Südamerikas (Boliivien wird als Ursprung vermutet) beheimatet, hat sich der Anbau der Erdnuss seit ihrer wachsenden Bedeutung als Ölfrucht über die ganzen Tropen und Subtropen ausgebreitet. Die grösste Produktion erfolgt in Indien und China, wo sie bereits in vorchristlicher Zeit als Kulturpflanze gehzogen wurde. Afrikanische Staaten wie Nigeria und Senegal liefern heute etwa 20 Prozent der Weltproduktion, gefolgt von den USA mit 9 %. Weltweit werden jährlich etwa 33 Millionen Tonnen Erdnüsse geernetet. Archäologen datieren die ältesten Funde domestizierter Erdnüsse aus Peru auf ein Alter von 7600 Jahren. Von dort verbreitete sich der Erdnussanbau auf weitere Teile Süd- und Mittelamerika.
Beschreibung
Arachis hypogaea ist eine einjährige, bis 60 cm hohe, am Grund verzweigte, nieder liegende, dicht belaubte Pflanze. Die Blätter sind eiförmig und paarig gefiedert. Die Blüten sind goldgelb, 1 – 2 cm lang und in kurz gestielten Blütenständen in den Blattachseln stehend. Nach der Befruchtung entwickelt sich an der Basis des Fruchtknotens ein nagel-förmiger Fruchttäger, der sich neigt und in den Erdboden eindringt. Erst wenn die Spitze des Fruchtträgers eine Tiefe von 5 bis 10 cm erreicht hat, entwickelt sich die Frucht. Über dem Erdboden entwickeln sich keine Früchte. Die Frucht hat eine gelbe, runzelige Hülse, in der sich meist zwei Samen befinden, die von einer dünnen, rotbraunen Schale umgeben sind. Alle Erdnussvarietäten lassen sich in zwei Gruppen einteilen: mit aufrechten Stängeln und mit kriechenden Stängeln.  Bei kriechenden Sorten erreichen alle befruchteten Fruchtknoten den Boden, was bei aufrechten Sorten nicht immer gewährleistet ist.
Anbau
Die Erdnusspflanze gedeiht am besten auf lehmigen Sand – oder sandigen Lehmböden, welche gut Wasser speichern und eine neutrale bis leicht alkalische Reaktion zeigen. Sie ist Wärme liebend, muss aber in trockenen Gegenden bewässer werden. Sie veträgt keine lang andauernde Nässe und stirbt bei anhaltender Näss ab. Krustenbildende Böden sind für den Anbau ungeeignet, da der Fruchtträger nicht in den Boden eindringen kann. Bei aufrechten Sorten sollte zudem noch der Boden aufgelockert und um die  Pflanze ange-häufelt werden, um eine optimale Fruchtbildung zu erzielen. Die Erdnusspflanze verträgt keinerlei Frost.
Ă–lgewinnung
Zum Ernten wird die Pfahlwurzel durchschnitten, die Sprosse aus der Erde gehoben und die Frucht 2 bis 4 Wochen getrocknet. Die Samen enthalten ca. 45 % Öl. Zur Gewinnung des Öls werden die Samen zuerst mit Hilfe von Riffelwalzen oder Scheibenmühlen von ihren Hülsen befreit. Anschliessend werden die Samenkerne über Siebe gereinigt, auf Walzenstühlen zerkleinert  und in Schneckenpressen vorgepresst. Den Restgehalt an Öl gewinnt, mann durch Extraktion mit Hexan. Die Erdnüsse können vor der Pressung auch gefriergetrocknet werden. Kaltgepresstes und extrahiertes Öl lässt sicht leicht mit Lauge entsäuren, mit Aktivkohle bleichen und desodorieren. Spuren von Aflotoxinen, die ins Öl gelangen, werden während des Neutralisationsprozesses durch die Laugenbehandlung inaktiviert. Aus 100 kg Erdnüssen, die ca. 30 kg Schalen und 70 kg Samen enthalten, können etwa 34 kg Öl erhalten werden. Zudem kann Erdnussöl durch partielle Hydrierung zu gehärtetem Öl weiterverarbeitet werden, welches dann als Salbengrundlage verwendet wird.
Charakter
Farbe: Erdnussöl ist eine klare, gelblich viskose Flüssigkeit. Afrikanisches Erdnussöl ist farblos und leicht gelbstichig.

Geruch: Erdnussöl hat eine leichte bis deutliche Erdnussquote, leicht fruchtig, röstig (falls vor der Pressung geröstet). Gehärtetes Erdnussöl ist fast geruchlos.

Fettsäurezusammensetzung: in %
Palmitinsäure 8 – 13
Palmitoleinsäure 0.1 – 0.3
Stearinsäure 1 – 4
Ölsäure 35 – 66
Linolsäure 14 – 41
Linolensäure 0.3
Arachinsäure 1 – 2
Eicosansäure 1 – 2
Behensäure 2 – 5
Lignocerinsäure 1 – 2
Physikalische Kennzahlen
Erdnussöl
Brechungsindex: n20/D 1.40 – 1.465
Dichte: d 15/15 0.912 – 0.918
Verseifungszahl: 187 – 196
Iodzahl: 83 – 107
Unverseibares: 1 %
Schmelzpunkt: – 2° C
Afrikanisches Erdnussöl
Brechungsindex: n20/D 1.470 – 1.472
Dichte: d 15/15 0.914 – 0.917
Verseifungszahl: 189 – 196
Iodzahl: 85 – 90
Verwendung
In der Pharmazie und Medizin

Auf Grund seines Gehaltes an ungesättigten Fettsäuren in den Trialglyceriden gehört Erdnussöl in jene Gruppe von Ölen, die den Blutcholesterinspiegel des Menschen senken können. Ausserdem Verwendung als Klistier zur Erweichung von hartem Kot im Enddarm.

Pharmazeutik

Hier wird es als Trägerstoff für fettlösliche Wirkstoffe zum äusserlichen, enteralen oder parenteralen Gebrauch verwendet, besonders für Sexualhormone mit Depotwirkung und als Öl für Augentropfen.

Dermatologie

Angewendet wird das Erdnussöl gegen Krusten und Schuppenbildung im Bereich des behaarten Kopfes. Erdnussöl kann dazu noch für die Säuglingspflege sowie als Badezusatz, zur Behandlung von subakuten und chronischen Ekzemen, bei atropischen Ekzemen und Ichthyosis verwendet werden.

Arzneimittelherstellung

Wegen des hohen Wasseraufnahmevermögens wird es als Salbengrundlage verwendet.

Da es trotz partieller Hydrierung stark zum Ranzig werden neigt wegen der Doppelbindungen wird es dazu immer seltener verwendet. In alten Rezepten wie bei Kampfersalbe ist es aber noch Bestandteil in der Rezeptur.

In der Kosmetik

Als Massageöl und als Hautschutz.

In der Lebensmittelindustrie

Das Erdnussöl eignet sich sehr gut zum Braten und Frittieren, da es bis auf 230 ° C erhitzbar ist. Für Salate ist es jedoch nur bedingt geeignet.

Quelle: Lexikon der pflanzlichen Fette und Ă–le, Springer Verlag

Distel Ă–l

Saflor, Färberdistel, Carthamus tinctorius L. (Asteraceae)
Herkunft
Tansania
Vorkommen
Ursprung vermutlich aus Kleinasien bis Vorderindien. Seit alter Zeit wurde sie in Persien, Ostindien, China, Japan, Nordafrika und Südeuropa kultiviert. Von der heutigen Türkei verbreitete sich die Pflanze im Mittelmeerraum und kam mit den Römern nach Mitteleuropa. Im Mittelalter war sie in erster Linie als Farbpflanze bekannt. Im 19. Jahrhundert verschwand der Anbau des Saflors zur Farbgewinnung infolge der Erfindung der synthetischen Farbstoffe fast vollständig.
Beschreibung
Lange Röhre, die nach oben in 5-Lanzett-Lineale, etwa 4 bis 6 mm lange, zweinervige Lappen von hellroter Farbe geteilt sind.

Die Frucht ist eine elfenbeinfärbige Schiessfrucht (Achäne). Sie ist verkehrt ei- bis birnen-Förmig, 6-8 mm lang, 3-4 mm breit und 2.5 mm dick. Der von 0.5 mm dicken Samenschale umschlossne Samen ist ca. 5,7 mm lang und gelbgrau bis schmutzig weiss.

Die Färberdistel enthält neben dem fetten Öl den Farbstoff Saflorrot, auch Carthamin genannt.

Anbau
Heute ist der Hauptzweck des Anbaus die Ölgewinnung. Die wichtigsten Anbauländersind die USA, Australien, Griechenland, Türkei und Indien.

Der Saflor gedeiht am besten in sommerwarmen Klimalagen. Gegen Dürre ist er weitgehend unempflindlich. Für ein gutes Gedeihen benötigt er sogar eine gewisse Trockenheit, da er während und nach der Blüte empfindlich für die Blütenfäule ist. Der Saflor gedeiht besonders gut auf lehmigen Sand- bzw. sandigen Lehmböden, sowie Lössböden mit neutraler Reaktion und offenem Untergrund.

Die Aussaat, welche im Frühjahr stattfindet, erfolgt 2 bis 3cm in die Erde im Abstand von 30 bis 60 cm. So können pro Hektare 20 bis 30 kg Saatgut verpflanzt werden.

Die Vegetationsperiode erstreckt sich über 4 bis 5 Monate und liefert Erträge von durch-

Der Saflor ist eine einjährige, in Kultur bisweilen zweijährige, 10 bis 60 cm hohe Pflanze mit einer kräftigen Pfahlwurzel. Der Stängel ist aufrecht, einfach und im oberen Teil mit wenigen, starren Ästen gerieft, kahl, weisslichgelb und glänzend. Die Laubblätter sind kahl, ziemlich weich, am Rande feinporig gezähnt, an der Spitze bedornt, auf der Spreite deutlich netzig geadert. Die untersten sind eiförmig-länglich, allmählich in einen kurzen Stil verschmälert. Die übrigen sind länglich bis eilanzettlich leicht herzförmig und Stängel umfassend am Grunde sitzend. Die obersten allmählich in die Hochblätter übergehend. Die Blüten sind erst rostgelb, später lebhaft orangerot und haben eine etwa 20 bis 25 m schnitlich 0.6 t/ha.

Ă–lgewinnung
Geerntet wird, wenn die Pflanze schon ziemlich trocken, aber noch nicht vertrocknet ist. Erntezeit ist von August bis September, wobei die Körner im Mähdrusch, die Blüttel-Blätter zur Weiterverarbeitung als Farbstoff allerdings per Hand geerntet werden.

Das Safloröl wird durch Pressung oder Extraktion der Samen gewonnen. Durch Kaltpressen erhält man ein taugliches Speiseöl, durch Heisspressen ein technisch verwendbares Öl. Aus 100 kg Samen erhält man durch Pressen 25 kg Rohöl, durch Extraktion etwa 28 kg. Wegen seines kratzenden Geschmacks wird das Rohjöl anschliessend zumindest teilraffiniert.

Charakter
Farbe: Intensiv, strahlend hell-bis dunkelgelb Geruch: krautig, nussig, pfeffrig.

Die Zusammensetzung des Safloröls variirt je nach Anbaugebiet. Man kann zwei Arten von Saflorölen unterscheiden, eines mit höherem Ölsäureanteil und eines, wo der Gehalt an Linolsäure überwiegt.

hoher Linolsäuregehalt hoher Ölsäuregehalt
in % in %
Myristinsäure
Palmitinsäure 5.3 – 8 5 – 7
Palmitoleinsäure 0.2 – 0.5 0.2 – 0.6
Stearinsäure 2 – 3 1.5 – 2
Ölsäure 8 – 30 73 – 80
Linolsäure 68 – 83 12 – 20
Linolensäure 0.1 – 0.2 0.2
Arachinsäure 0.2 – 0.4 0.2 – 0.3
Eicosansäure 0.1 – 0.3 0.1 – 0.2
Behensäure 0.1 – 0.8 0.1 – 0.2
Physikalische Kennzahlen
Brechungsindex: n20/D 1.4731 – 1.4754
Dichte: d 15/15 0.922 – 0.938
Verseifungszahl: 186 – 203
Iodzahl: 140 – 150
Unverseibares: 0.5 – 1.5 %
Schmelzpunkt: – 5 ° C
Erstarrungspunkt: – 13 bis – 20 ° C

Kaltgepresstes Speisedistelöl ist gekühlt und dunkel gelagert bis zu 12 Monate haltbar.

Quelle: Lexikon der pflanzlichen Fette und Ă–le, Springer Verlag/Bilder Wikipedia

Shea Butter

Karitébaum, Sheabaum, Vitellaria paradoxa
Herkunft
ElfenbeinkĂĽste
Vorkommen
Der Sheabaum ist verbreitet von Westafrika bis zur Ober-Nil-Region und ist ein charakteristischer Baum des Savannen-Holzlandes. Das natürliche Vorkommen des Baums sind die südlichen Regionen der Sahel und die nördlichen Regionen der Guinea-Zone.
Beschreibung
Der Sheabaum hat eine Höhe von 6 – 12 m und ist ähnlich knorrig wie eine Eiche. Die grossen Blätter befinden sich in Büscheln am Ende der dicken Zweige und sind verlängert-länglich und vorne gerundet mit einem welligen Rand. Die Blüten wachsen in dichten, kopfartigen Büscheln von 50 bis 100 Blüten, diese sind cremeweiss und duften sehr stark nach Honig. Die eiförmigen Steinfrüchte haben eine Grösse von 4 – 5 mal 3 cm mit einer dicken Schale und sind meist einsamig. Die Samen haben eine ähnliche Form wie die Frucht und sind krustig, kastanienartig mit einer bräunlich-glänzenden Farbe. Das reife Fruchtfleisch ist essbar. Erst mit einem Alter von 40 – 50 Jahren erreicht der Sheabaum seien maximalen Ertrag. Geerntet wird im Juni und Juli.
Gewinnung
Zur Gewinnung werden die Früchte des Sheabaumes manuell gesammelt und in Gefässen oder einer Grube übereinander geschichtet. Es folgt eine Entfernung des Fruchtfleisches. Anschliessend werden die gewonnenen Nüsse an der Sonne oder in aus Ästen gebauten Öfen, unter den ein Feuer brennt, getrocknet. Eine andere Möglichkeit ist, die Nüsse zuerst zu kochen und anschliessend an der Sonne zu trocknen. Zur Entfernung der Schale werden die Nüsse in Ölmühlen gemahlen und in grobmaschigen Körben gesiebt, um die Hüllen von den Kernen zu trennen. Kleine Teile werden vom Wind weggeblasen, Schalen fallen zu Boden und die Kerne bleiben im Korb.

Die Kerne werden in einem Ofen extrahiert, in einer Mühle oder Reibschale zerkleinert  und diese fettige Masse lange mit Wasser von Hand bearbeitet, bis die Shea Butter annähernd weiss wird und sich von Verunreinigungen trennt. Dazu wird eine grosse Menge an Wasser benötigt. Der hierbei gewonnene Extrakt wird bis zur vollständigen Entfernung des Wassers gekocht, filtriert und schliesslich verpackt.

Schwarze Shea Butter erhält man, indem man die Kerne etwa 15 bis 30 Minuten lang in heissem Sand oder über Feuer in geeigneten Behältnissen röstet. Die so gewonnene grobe Butter wird vor allem für kulinarische Zwecke verwendet, weisse Sheabutter hin-gegen wird keinem Röstvorgang unterworfen.

Charakter
Farbe:

Weisse Sheabutter: Elfenbeinfarbig, leicht gelblich, wie weisse Schokolade, Weichwachs, schmalz- bis talgähnliches grün-gelbliches bis fast weisses Fett

Schwarze Shebutter: nicht homogen, grau, klumpig

Geruch:

Weisse Sheabutter: je nach Herkunft fettig, etwas fruchtig, aromatisch, nussig, leicht speckiger Geruch oder fettig, hölzern, würzig, rauchig

Schwarze Sheabutter: aromatisch, balsamartig, durchdringend, dominant, rauchig Sheabutter ist auch unter tropischen Bedingungen sehr lange haltbar, bis zu 4 Jahren. Das besondere an Sheabutter ist der hohe Anteil an unverseifbaren Bestandteilen (etwa 75 % Triterpene, daneben Ölsäure, Triterpenalkohole, Vitamin E, Beta-Karotin und Allantoin), der Anteil liegt zwischen 8 und 11 Prozent.

Für den Export wird Sheabutter meist raffiniert. Danach ist es dann geruchlos, zäh und in der Farbe weiss. Das Beta-Karotin geht dabei verloren.

Fettsäurezusammensetzung:

in %
Laurinsäure 0.4
Myristinsäure 0.3
Palmitinsäure 3 – 8
Palmitoleinsäure 0.2
Stearinsäure 28 – 45
Ölsäure 42 – 59
Linolsäure 3 – 9
Linolensäure 0.4
Arachinsäure 1 – 2
Physikalische Kennzahlen
Brechungsindex: n20/D 1.463 – 1.467
Dichte: d 15/15 0.916 – 0.918
Verseifungszahl: 178 – 198
Iodzahl: 52 – 66
Unverseibares: 2 – 11 %
Schmelzpunkt: 32 – 45 ° C
Titer ° C 48 – 54
Verwendung
In der Pharmazie und Medizin

Als Dermatotherapeutikum und zur Senkung des Cholesterinspiegels.

In der Kosmetik

Hoher Anteil an Unverseifbarem wirkt sich unter tropischen Bedingungen sehr positiv fĂĽr die Haut aus, indem sie sie geschmeidig macht und vor dem Austrocknen verhindert.

In der Lebensmittelindustrie

Als Ersatz fĂĽr Kakaobutter, die meist wesentlich teurer ist.

Quelle: Lexikon der pflanzlichen Fette und Ă–le, Springer Verlag